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Schnelle Reaktion auf Hurrikan Irma mit Story Maps
Von Daniel Johns, GISP – GIS-Manager, Clay County Utility Authority
Im September 2017 bereitete sich die Clay County Utility Authority (CCUA) ebenso wie zahlreiche andere Organisationen im Bundesstaat Florida auf den Landgang von Hurrikan Irma vor. CCUA hat 158 Mitarbeiter*innen und ist für über 53.000 Kund*innen zuständig. CCUA unterhält 163 Pumpstationen, 43 Kläranlagen und Versorgungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 1.500 Meilen (2.414 Kilometer). In der Woche vor dem Landgang des Sturmes arbeiteten die CCUA-Mitarbeiter*innen intensiv daran, seine Zugbahn und seine möglichen Auswirkungen zu bestimmen.
Tom Morris, Executive Director von CCUA, nahm den Sturm sehr ernst. Im Jahr vor Hurrikan Irma hatte Hurrikan Matthew schwere Schäden im Einzugsgebiet von CCUA verursacht. Morris und seine Mitarbeiter*innen wussten genau, wie verheerend der Sturm sein könnte, wenn er direkt in ihrem Einzugsgebiet auf Land treffen würde.
In der Vergangenheit hatte Morris den im Jahr 1998 veröffentlichten Hurricane Storm Surge Atlas (siehe folgende Abbildung) genutzt. In der Woche vor Hurrikan Irma erkundigte sich Morris bei Daniel Johns (GIS-Manager bei CCUA) nach der Möglichkeit, Karten zu erstellen und zu drucken, auf denen die Einrichtungen von CCUA mit Überlagerungen der aktuellen Daten des National Hurricane Center (NHC) zu Meeres-, Seen- und Landüberflutungen durch Hurrikane (Sea, Lake, and Overland Surge from Hurricanes, SLOSH) angezeigt wurden.

Johns schwebte eine etwas andere Vorgehensweise vor. Anstatt Karten zu drucken, schlug er vor, mit der bei CCUA genutzten Technologie von Esri (Portal for ArcGIS) eine Esri Story Maps-Anwendung zu hosten, auf die alle CCUA-Mitarbeiter*innen zugreifen konnten. Die neue Anwendung sollte SLOSH-Daten, CCUA-Einrichtungen und den Esri Kartenservice des NHC für aktive Hurrikane im Atlantik umfassen. Bei dieser Vorgehensweise müssten die Mitarbeiter*innen eine einzige Kartenerstellungsanwendung verwenden. Der Vorschlag klang für Morris interessant, und er bat Johns, ihn umzusetzen.
Johns war mit der NHC-Website vertraut und wusste, wo die benötigten Daten und Ressourcen zu finden waren. Innerhalb einer Stunde konnte er alle SLOSH-GIS-Daten herunterladen, sie in die Enterprise-GIS-Datenbank von CCUA hochladen, die Anwendung als Service für die Verwendung im Portal von CCUA freigeben und eine Story Map (siehe folgende Abbildung) erstellen.

Kurz nachdem Johns die Anwendung auf der Landing Page des Portals bereitgestellt hatte, zeigte er Morris den Prozess für den Zugriff auf die Anwendung und ihre Verwendung. Die neue Story Map zeigte die möglichen Auswirkungen der einzelnen Hurrikankategorien auf die Einrichtungen von CCUA. Da Morris und seine Mitarbeiter*innen die Zugbahn des Sturmes in der Anwendung sehen konnten, war es ihnen möglich, verschiedene Szenarien für die Einrichtungen von CCUA entlang der einzelnen prognostizierten Zugbahnen vorherzusagen. Kurz vor dem Landgang wurde für den Sturm eine nach oben durch die Mitte des Bundesstaates und durch Clay County verlaufende prognostizierte Zugbahn angezeigt.
Johns sendete eine kurze Nachricht an alle Mitarbeiter*innen, in der er erläuterte, wie sie auf die Story Map zugreifen und sie verwenden konnten. Die Anwendung wurde gut aufgenommen und vor, während und nach dem Sturm genutzt.
Obwohl Hurrikan Irma als Sturm der Kategorie 1 in Clay County eintraf, verzeichnete der Landkreis eine Sturmflut der Kategorie 4 in Gebieten um den St. Johns River und die mit diesem verbundenen Gewässer. Unmittelbar vor dem Eintreffen von Hurrikan Irma erreichte ein großflächiger Sturm aus nordöstlicher Richtung Clay County und trug zu Überflutungen in historischem Ausmaß bei, die bei Hurrikan Matthew nicht aufgetreten waren. Die Mitarbeiter*innen führten sofort nach dem Sturm Schadensfeststellungen für alle CCUA-Einrichtungen durch (siehe folgende Abbildung). Anschließend wurden Fotos überfluteter Einrichtungen mit den Sturmflutprognosen der Story Map verglichen. Die Anwendung lieferte außerdem Informationen für Berichte und Bewertungen, die an die Katastrophenschutzbehörde FEMA (Federal Emergency Management Agency) übermittelt wurden.

Das Wetter in den Tropen blieb auch nach Hurrikan Irma in Bewegung. Die Mitarbeiter*innen verwendeten die Anwendung weiter für die Überwachung von Stürmen und potenziellen Sturmfluten (siehe folgende Abbildung). Mit geringem Zeitaufwand lieferte die Story Map unmittelbaren Nutzen für die Organisation und ihre Arbeit.
Darüber hinaus profitierte die Organisation, da sie schneller auf zukünftige Situationen reagieren kann und die Karte jetzt bei Bedarf öffentlich für externe Organisationen freigeben kann.
Die Mitarbeiter*innen nutzten die Anwendung aktiv für die Hurrikansaison 2018 und planen dies auch für alle zukünftigen Hurrikansaisons. Angesichts der nahenden Hurrikansaison 2019 werden die Mitarbeiter Auffrischungsschulungen vorbereiten und durchführen und den Zugriff auf die Funktionen der Anwendung sowie ihre Verwendung vorführen. Dieses Konzept wurde durch GIS-Softwaretechnologie von Esri in die Realität umgesetzt.
