Mobile Eingabe von Wasserdaten leicht gemacht

Von: Andy Simpson, GISP – Information Management Services, Tacoma Water

Das ursprünglich im Jahr 1893 von der Stadt Tacoma gekaufte Wasserversorgungsunternehmen Tacoma Water ist ein älteres Wassersystem mit einem über 117 Quadratmeilen (303 Quadratkilometer) umfassenden Einzugsgebiet und Wasserhauptleitungen mit einer Gesamtlänge von 1.400 Meilen (2.253 Kilometer). Die hervorragende Wasserversorgung und -qualität aufrechtzuerhalten, hat für dieses Versorgungsunternehmen und seinen Kundenstamm höchst Priorität. Obwohl Tacoma Water ein traditionsreiches Unternehmen ist, sucht es ständig nach besseren und kostengünstigeren Möglichkeiten, Wasser von hoher Qualität zu erschwinglichen Preisen zu liefern.

Daher begann Tacoma Water kürzlich, nach besseren Möglichkeiten zu suchen, Informationen anstatt mit den seit Jahrzehnten verwendeten langsamen papierbasierten Workflows direkt von Mitarbeiter*innen vor Ort aufzeichnen zu lassen. Konkret wollte das Unternehmen die Probenahme zur Bestimmung der Wasserqualität und Hydranten-Durchflusstests als erste Anwendungsfälle nutzen.

Vor etwa fünf Jahren hatte Tacoma Water von AutoCAD auf die Esri GIS-Plattform umgestellt. Das Unternehmen verfügt jetzt über ein vollständig funktionsfähiges ArcGIS Enterprise-Produktionssystem, das ArcGIS Online-Cloud-Funktionen umfasst. Über diese Plattform begann Tacoma Water, mobile Workflows mithilfe von Survey123 for ArcGIS zu entwerfen und zu implementieren.   

Die wichtigsten Indikatoren für eine gute Wasserqualität sind der Restchlorwert (CL) und der pH-Wert. Tacoma Water verfügt über 110 Probenahmestellen, die über das gesamte Wassersystem verteilt sind. Gemäß den Vorschriften für sauberes Trinkwasser müssen die Mitarbeiter*innen die einzelnen Probenahmestellen jeden Monat aufsuchen, um die CL- und pH-Werte aufzuzeichnen. In der Vergangenheit wurden dazu bei Tacoma Water die einzelnen Werte in ein Tabellenblatt aus Papier eingetragen. Diese Daten wurden dann im Büro in eine Access-Datenbank eingegeben. Dieser papierbasierte Prozess funktioniert zwar, aber die um kontinuierliche Verbesserungen bemühten Mitarbeiter*innen von Tacoma Water wussten, dass er nicht effizient war, die Ergebnisse schwierig zu vermitteln waren und die Gefahr, falsche Informationen einzugeben, groß war. Darüber hinaus hatten die Mitarbeiter*innen den Eindruck, dass die Access-Datenbank, in der die Daten letztendlich abgelegt wurden, schwierig zu verwenden war. Außerdem war die Datenbank im Lauf der Jahre mehrmals beschädigt worden. 

Durch die Verwendung von ArcGIS Online zum Speichern der Positionen von Probenahmestellen sowie von Survey123 gelang es ihnen, die Verwendung von Papier vor Ort zu eliminieren und die Ergebnisse sofort an den Rest der Organisation zu kommunizieren. Kelly Cooper, für die Wasserqualität zuständiger Techniker bei Tacoma Water, sagte dies über den neuen Prozess: "Es ist wie Zauberei ... Ich gebe die Werte in mein Telefon ein und tippe auf die Schaltfläche zum Übermitteln, und die Daten sind sofort auf der Karte zu sehen." Die Mitarbeiter*innen erkannten schnell, dass sie über die vorgeschriebenen Chlor- und pH-Werte hinaus den gleichen Survey auch zum Erfassen zusätzlicher Datenpunkte verwenden konnten, beispielsweise für Trübung (NTU), Leitfähigkeit, Gesamtcoliforme, heterotrophe Keimzahl (HPC), Fluoride und E. coli bei Wasserleckagen.

Mit ein paar Klicks verwenden die Büromitarbeiter*innen jetzt eine in ArcGIS Online gehostete Webkarte, um die Ergebnisse der einzelnen Monate zu analysieren. Probleme mit der Wasserqualität werden schnell erkannt und können jetzt weiter analysiert werden, und die vorgeschriebene Berichterstellung ist viel einfacher. 

Bauträger, Versicherungsunternehmen und neue Wasserkund*innen zahlen oft für einen Hydranten-Durchflusstest, um den Wasserfluss für die Feuerbekämpfung und die Durchflussraten an bestimmten Stellen innerhalb des Wasserverteilungssystems zu verstehen. In der Regel werden drei bis vier Außendienstmitarbeiter*innen benötigt, um den Hydranten-Durchflusstest spät abends, oft bei regnerischem Wetter, durchzuführen. In der Vergangenheit war es üblich, die Werte der Durchflusstests aufzuzeichnen, indem sie auf Papier niedergeschrieben wurden. Später gaben die Mitarbeiter die Werte der beobachteten Durchflussraten in eine Reihe von Excel-Arbeitsmappenformeln ein, um die Durchflussergebnisse zu berechnen. Anschließend wurde zu den Testergebnissen eine Karte gedruckt. Die Karte und die Ergebnisse wurden dann den Kund*innen ausgehändigt. Auch diesen Prozess betrachteten die Mitarbeiter*innen im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten und kamen zu dem Schluss, dass mehrere Teile automatisiert werden könnten, um den Kundenservice zu verbessern.

Heute nutzen die Außendienstmitarbeiter*innen Survey123, Python und ArcGIS Online und können auf diese Weise vollständig automatisiert die Durchflusstestergebnisse in einem Survey123-Formular erfassen. In das Formular eingebettete Durchflussberechnungen liefern den Außendienstmitarbeiter*innen sofortige Ergebnisse. Die Durchflussergebnisse müssen nicht mehr im Büro in eine Arbeitsmappe eingegeben werden. Außerdem übernimmt Python die Durchflusstestdaten aus ArcGIS Online und erstellt einen Durchflusstestbericht mit einer eingebetteten Karte. Der Bericht wird per E-Mail an die Mitarbeiter*innen am Schalter gesendet, die den Bericht dann an die Kund*innen weiterleiten. Die Ergebnisse werden in einem Dashboard für Techniker*innen und das Management freigegeben und können dort weiter analysiert werden. Der neue automatisierte Prozess ist zeitsparend und ermöglicht wesentlich kürzere Bearbeitungszeiten bei Hydranten-Durchflusstests für Kund*innen.

Auch wenn sich die konkreten Kosten- oder Zeiteinsparungen schwer beziffern lassen, hat die Verwendung von Survey123 und ArcGIS Online von Esri bei Tacoma Water dazu beigetragen, intelligentere, effizientere Möglichkeiten für die Eingabe von Beobachtungsdaten im Außendienst zu erarbeiten. Auch die Fähigkeit, diese Ergebnisse zu kommunizieren, die zuvor mit der Datenerfassung auf Papier nicht möglich war, stellt einen großen Vorteil für den Rest der Organisation dar. Über diese kurzfristigeren Vorteile hinaus ist Tacoma Water davon überzeugt, dass die langfristigeren Vorteile der nahezu in Echtzeit bereitgestellten Informationen aus den vor Ort getätigten Beobachtungen letztendlich die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen der Organisation beschleunigen und verbessern werden. Tacoma Water glaubt, dass dies im weiteren Verlauf zu einer größeren Effizienzsteigerung führen wird, die bisher noch nicht realisiert wurde. Die Esri GIS-Softwareplattform bewirkt bei Tacoma Water positive Veränderungen, die die laufenden Bemühungen zur Bereitstellung von sauberem, zuverlässig verfügbarem und erschwinglichem Wasser für aktuelle und zukünftige Wasserkund*innen unterstützen.