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Fort Worth findet eine Möglichkeit, Bleirohre über das AMI-Programm zu entfernen
Zu Beginn der Wasserkrise in Flint, Michigan, vor mehr als vier Jahren musste sich das Wasserversorgungsunternehmen von Fort Worth – wie viele seiner Pendants im ganzen Land – eingestehen, dass es ihm an vollständigen Aufzeichnungen fehlte, aus denen hervorging, wie viele Bleirohre in der Stadt noch in Gebrauch waren.
Es ist in Fort Worth schon lange üblich, Versorgungsleitungen aus Blei zu ersetzen, wenn eine Wasserhauptleitung ausgetauscht oder bei anderen Arbeiten gefunden wird. Diese Vorgehensweise führte im Lauf der Jahre zum Austausch zahlreicher Leitungen, jedoch mussten städtische Teams und Subunternehmer in der Vergangenheit nicht dokumentieren, wo und wann diese Austauscharbeiten durchgeführt wurden. Es wird angenommen, dass in manchen Jahren bis zu 400 Bleileitungen aus dem Boden entfernt wurden.
Fort Worth weiß, dass noch vor zwei Jahren ca. 1.600 Bleileitungen auf der städtischen Seite des Zählers verblieben waren. Ungefähr 1.200 dieser Leitungen waren gefunden worden, als die Teams begonnen hatten, von Zähler zu Zähler zu gehen, um Vermessungen durchzuführen und GPS-Daten für das neue Advanced Metering Infrastructure-Programm (AMI) der Stadt Fort Worth zu erfassen. Die übrigen 400 Leitungen waren von Außendienstteams bei der Durchführung anderer Arbeiten identifiziert worden.
Die Innenstadt, das heißt die ältesten Teile der Stadt, in denen der größte Teil der Bleirohre vermutet wurde, ist zu 97 Prozent vermessen. In der gesamten Stadt ist die Überprüfung der Versorgungsleitungen zu 70 Prozent abgeschlossen. Nicht überprüfte Versorgungsleitungen befinden sich größtenteils in Gebieten, die lange nach dem Verbot von Bleirohren durch das 1986 erlassene Gesetz zur Trinkwassersicherheit (Safe Drinking Water Act) ausgebaut wurden.
"Eine der größten [Herausforderungen] bei einer genauen Risikobewertung ist die Verfügbarkeit guter Daten", sagte Chris Harder, Water Director von Fort Worth. "Daher ist es wichtig, die Daten zu beschaffen, mit denen wir unser Risiko quantifizieren können."
Fort Worth hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2021 alle Bleileitungen zu ersetzen. Mithilfe von Esri ArcGIS-Technologie für Kartenerstellung und Datenerfassung können Teams so viel effizienter arbeiten, dass das Ziel in Reichweite ist. Operations Dashboard for ArcGIS von Esri vermittelt ein exaktes Bild davon, wie die Arbeiten an den Bleileitungen voranschreiten, und berechnet das erwartete Abschlussdatum.
Die Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) hat Fort Worth für seine Bemühungen zur Beseitigung von Blei anerkannt. Auf der Website der EPA wird die Stadt neben 16 anderen Gemeinden genannt, die über Programme zur Beseitigung von Blei verfügen.
"Seit 20 Jahren entfernt Fort Worth Versorgungsleitungen aus Blei, die im Rahmen von Wartungsarbeiten gefunden werden", sagte die EPA. "Fort Worth Water plant, alle verbliebenen stadteigenen Bleileitungen in den kommenden Jahren zu entfernen."
Identifizieren von Versorgungsleitungen aus Blei
Vor etwa drei Jahren begann das Wasserversorgungsunternehmen ein Projekt zur Erfassung der GPS-Koordinaten von mehr als 260.000 Wasserzählern. Dadurch sollte das neu implementierte AMI-Programm unterstützt werden. Die Betreiber des Versorgungsunternehmens sahen dies als ihre Chance, endlich herauszufinden, wo noch Bleileitungen vorhanden waren. Die Identifizierung des Materials der Versorgungsleitungen konnte in Verbindung mit der Datenerfassung durchgeführt werden. Die Außendienstmitarbeiter*innen konnten sich ein paar Minuten Zeit nehmen, um die Versorgungsleitung auf beiden Seiten des Zählers anzukratzen und zu melden, ob sie aus Blei besteht.
Bemerkenswerterweise wurden nur 15 Bleileitungen auf der Kundenseite der Zähler gefunden. Die Teams fanden erheblich mehr Leitungen aus verzinktem Stahl.
Datenerfassung
Die Außendienstmitarbeiter*innen der Stadt Fort Worth verwenden Trimble R2-GNSS-Empfänger zum Erfassen von GPS-Koordinaten. Bei der Kartierung der einzelnen Zähler werden auch die Größe der Zähler und das Material der Versorgungsleitungen aufgezeichnet. Die Teams verwenden Android-Tablets, auf denen sie über Trimble Unity 3.0 einen Arbeitsauftrag erhalten. Diese GIS-orientierte (Geographisches Informationssystem) und auf Mobiltechnologie basierende Software korrigiert die unverarbeiteten Daten automatisch und synchronisiert die korrigierten Daten mit der ArcGIS-Geodatabase.
Fort Worth hat viel mehr als nur Zählerdaten gewonnen, sagte Homer Garza, IT-Manager des Wasserversorgungsunternehmens von Fort Worth. Die Mitarbeiter*innen des Versorgungsunternehmens haben nach seinen Worten Abrechnungsdiskrepanzen korrigiert und verfügen jetzt über neue Möglichkeiten für die Datenanalyse.
"Als Kartenerstellungssoftware effizienter wurde, haben wir angefangen, Hauptleitungen, Versorgungsleitungen, Hydranten, Ventile, Zähler – alle diese anderen Details – zu kartieren", sagte Garza. "Alle diese Objekte sind in einem Netzwerk miteinander verknüpft. Unsere Analysekapazität hat sich erhöht. Anstatt Objekte nur zu kartieren, können wir die Beziehungen zwischen den Objekten sehen. Wenn wir ein Ventil schließen, können wir die Auswirkungen auf den Rest des Systems sehen."
Arbeitserleichterung in allen Bereichen der Stadt durch Datenzugriff
Innerhalb der Wasserbehörde können Mitarbeiter*innen in Kundenservice, Außendienst, Zählerservice und Abrechnungsservice ArcGIS Online-Karten auf Desktop-Geräten oder mobilen Geräten anzeigen.
Der Außendienst zum Beispiel kann genau sehen, wo sich ein Zähler befindet und welche Materialien an dieser Stelle vorhanden sind. Auf diese Weise können die Mitarbeiter*innen gleich die richtige Ausrüstung mitbringen und müssen nicht zurück zum Lager fahren. Außerdem finden die Arbeiter*innen die Zähler auf Grundstücken schneller.
Die Informationen stehen auch anderen städtischen Behörden zur Verfügung. Dazu gehören das Verkehrswesen und das öffentliche Bauwesen, die Straßenbauprojekte besser mit geplanten Wasser- und Kanalisationsarbeiten koordinieren können.
Abteilungen der Wasserbehörde machen regen Gebrauch von den Funktionen von Operations Dashboard for ArcGIS.
"Das Dashboard zeigt uns den Fortschritt und die Gebiete, in denen Daten erfasst wurden", sagte Garza. "Außerdem zeigt es den Fortschritt basierend auf der Erfassung in den letzten 60 Tagen an und prognostiziert basierend auf dieser Rate ein Enddatum. Genau damit haben die Verantwortlichen eine Methode erhalten, mit der sie ihren Fortschritt sehen können."